Sardiniens Norden - Von traumhaften Sandstränden über kulinarische Highlights

Von Mitte bis Ende Juni verbrachte ich einen wundervollen Aufenthalt auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien. Die Insel ist unter anderem bekannt für traumhafte Buchten und atemberaubende Sandstrände. Aber nicht nur landschaftlich, auch kulinarisch wird vor Ort viel geboten.

Da die Insel doch eine beeindruckende Größe hat, konzentrierten wir uns bei unserem Besuch auf den Norden (Capo Testa), den Nordwesten (Alghero) und den Nordosten (Costa Smeralda, Smaragdküste) sowie den Osten (Orosei). Jede Ecke der Insel hatte ihre eigenen Reize. Natur und Landschaft waren dabei sehr abwechslungsreich und niemals langweilig. Meine Urlaubseindrücke möchte ich euch gerne schildern.

An- und Abreise | Flüge nach Sardinien

Mit dem Flugzeug gelangt man sehr schnell und einfach nach Sardinien. Die Flugdauer ab/bis Deutschland beträgt nur rund zwei Stunden. Wir sind mit der Eurowings ab Düsseldorf nach Olbia in den Nordosten der Insel geflogen. Von hier aus ist die bekannteste Küstenregion Sardiniens, die Costa Smeralda, lediglich eine Stunde entfernt. Für Reisegäste aus der Region Ostwestfalen ist es darüber hinaus ab dem Flughafen Hannover möglich, nach Sardinien zu reisen.

Fortbewegung auf der Insel

Für unseren 14-tägigen Aufenthalt haben wir uns einen Mietwagen gebucht. Sofern man sich nicht nur in der Unterkunft vor Ort aufhalten und auf der Insel einiges ansehen bzw. erkunden möchten, ist ein Mietwagen ideal. Die Straßenverhältnisse auf der Insel sind auch größtenteils gut. Die Fernstraßen sind komfortabel ausgebaut.

Es gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen, die aber gerade von den Einheimischen nicht unbedingt eingehalten werden. Ein Navigationsgerät ist sicherlich zu empfehlen, sofern man über keinerlei Ortskenntnisse verfügt. Einen öffentlichen Personennahverkehr gibt es in Form von Überlandbussen. Diese fahren aber nicht das ganze Jahr durch. Als Reisender sollte man sich frühzeitig über die Fahrpläne informieren.

Möchte man den Urlaub auf der Insel ohne die Nutzung eines Mietwagens verbringen, ist dies auch ohne weiteres möglich. Es gibt zahlreiche Anbieter vor Ort, die interessante Ausflüge zu Stränden, in die Natur oder bis hin zu sportlichen Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren anbieten. Bucht die Ausflüge bequem im Voraus bei uns in den Reisebüros oder eigenständig hier online, um euch die besten Plätze zu sichern.

Die einzelnen Inselregionen und ausgewählte Urlaubsorte

Während der Nordwesten der Insel seinen Schwerpunkt vor allen Dingen in den Bereichen Landwirtschaft sowie Wein- und Olivenanbau hat, ist der Ostteil durchaus hügelig bis bergig. Hier lohnen Tagestouren in die urigen Bergdörfer bzw. den Nationalpark oder Fahrten in bekannte Grotten (bswp. ab Cala Gonone). Bei deutschen Gästen am beliebtesten ist die Costa Smeralada (Smaragdküste). Dieser Küstenabschnitt bietet häufig wunderschöne Ausblicke auf das türkisfarbene Meer. Oder ihr besucht die vorgelagerte Isla Maddalena (Fähre ab Palau) mit Ihren malerische Buchten und  traumhaften Stränden. Der „Jet-Set“ fühlt sich im Nordosten der Insel ebenfalls sehr wohl. Hier gibt es dann auch zahlreiche Yachthäfen und Anblicke pompöser Luxusherbergen auf dem Wasser. Einige Urlaubsorte stelle ich stichpunktartig vor:

Capo di Testa

nordwestlichster Teil der Insel, traumhafte Buchten und Sandstrände, beeindruckende Natur mit landschaftlich prägenden Granitfelsen

Santa Teresa di Gallura

nördlichster Ort der Insel, sehr beliebt, viele Geschäfte, Cafés und Restaurants, Ausflugsziel und Fährhafen nach Korsika (Bonifacio, Frankreich)

Porto Cervo / Porto Rotondo

Mondäne Urlaubsorte an der Nordostküste, malerische Buchten mit Jachthäfen und wunderschönen Ausblicken, preislich sehr hochwertige Gastronomie.

Baja Sardinia

Gemütlicher Urlaubsort an der Costa Smeralda mit Sandstrand sowie kleiner Promenade, attraktive Gastronomie

Golfo Aranci

Beliebter Badeort am Capo Figari in der Nähe von Olbia. Sandstrand, Motor- und Fischerboote sowie emsiges Treiben am Hafen, zahlreiche Shoppingmöglichkeiten sowie gute Auswahl an gastronomischen Angeboten

Castellardo

Ausflugsort im Norden der Insel, autofreie Altstadt mit kleinen Gassen, wunderbaren Ausblicken und pittoreske Lage direkt an der Küste. Gute Gastronomie (Meeresfrüchte) und zahlreiche Cafés, ältere Einheimische bieten Korbflechterei und sardisches Kunsthandwerk, weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt

Alghero

Quirliger und beliebter Ort mit historischer Stadtmauer im Nordwesten der Insel, historisch geprägt durch spanische Einflüsse. Die malerische Altstadt lädt zum Bummeln, Shoppen und die Trattorien und Cafés zum Verweilen ein. Ausgangspunkt zu Fahrten zum Capo Caccia und zur Grotte di Nettuno.

Busa

Farbenfrohes und lebhaftes Dorf am Fluss Temo. Im Westen der Insel gelegen rund ca. 50km von Alghero entfernt. Aufgrund seiner Lage eines der schönsten Dörfer Sardiniens. Traumhafte Küstenstraße von Alghero nach Bosa und / oder zurück.

Cala Gonone

Beliebter Ferienort an der Ostküste der Insel. Eigener, langer Sandstrand und Ausflugshafen zu zahlreichen Stränden und Badebuchten, die nur mit dem Boot / Schiff erreichbar sind. Zugang zu einigen Grotten und Höhlen. Attraktive Wanderrouten und traumhafte Ausblicke am Golf von Orosei.

Orosei

Charmantes, kleines Dorf an der Ostküste der Insel. Mehrere Unterkünfte für einen typischen Badeurlaub. Kilometerlange Sandstrände und Lagunen. Der Nationalpark Gennargentu liegt in der Umgebung. Tagesausflüge ins sagenumwobene und berüchtigte „Banditendorf“ Orgosolo mit seinen Wandmalereien und politisch motivierter „Street Art“.

Die Unterkünfte – Schlafen auf Sardinien

Die Insel ist unheimlich vielfältig. Für nahezu jeden Reisetyp gibt es ein passendes Angebot. Es spielt dabei keine große Rolle, ob man als Pauschalreisegast unterwegs ist oder ganz individuell seinen Urlaub geplant hat. Grundsätzlich gibt es eher kleine und schnuckelige Unterkünfte. Große „Bettenburgen“ findet man kaum. Sie sind glücklicherweise die absolute Ausnahme.

Sardinien bietet hochwertige Hotels mit direkter Strandlage genauso wie einfache, saubere Ferienwohnungen. Ein Urlaub auf dem Bauernhof ist ebenso möglich wie ein schönes Ferienhaus mit Blick auf das Meer. Für spezielle Empfehlungen und Buchungstipps sprecht uns sehr gerne an.

Das gastronomische Angebot

„Essen und Trinken“ liegt den Italienern im Blut. Es gab keine einzige Unterkunft bzw. Restaurant / Trattoria, welches uns nicht gefallen und sehr schmackhafte Speisen zubereitet hat. Ganz gleich ob Nudeln, Fleisch, vegetarische Speisen oder Süßes; es war super lecker! Die sardische Küche ist sehr vielseitig. Bottarga, Pecorino und Culurgiones sind hier exemplarisch als Spezialitäten genannt. Auch Wein wird in allen möglichen Geschmacksrichtungen kultiviert.

Da liegt es durchaus nah, sich die Unterkunft ausschließlich mit Frühstück zu buchen. Hier heißt es aber aufpassen. Großzügige Urlaubsorte mit Strandpromenaden (wie wir sie aus Spanien kennen) sind eher die Ausnahme. Das bedeutet, dass Hotels häufig in Alleinlage bzw. in Buchten liegen. Ein kleiner Abendspaziergang in ein nahe gelegenes Lokal ist dann nicht unbedingt ohne weiteres möglich. Sofern ihr häufig auswärts essen möchtet und die Vielfalt der sardischen Küche ausprobieren möchtet, ist in diesem Fall daher ein Mietwagen ist zu empfehlen. Ein anderer Tipp ist die vor Ort in den Unterkünften angebotene Halbpension zu buchen.

Mittag- und Abendessen werden nicht selten von den Einheimischen zelebriert. Es wird sich generell für das Essen viel Zeit genommen. Vor allen Dingen an den Wochenenden sind die Lokale sehr gut belegt. Möchte man sich einen Platz in einer speziellen Restauration sichern, ist eine vorherige Reservierung generell zu empfehlen.

Ein ganz „normales Mittag- oder Abendessen“ besteht nicht selten aus Vorspeise, Salatbuffet, erstem Gang, zweitem Gang (Hauptgang) und der Nachspeise. Das Gute: als Gast darf man wählen und muss nicht jeden Tag die vollständige Menüfolge „durchhalten“.

Geheimtipps / Fazit

Sardinien ist nicht nur groß, sondern unendlich vielfältig. Das touristische Angebot ist sehr abwechslungsreich. Damit man einen wunderbaren Urlaub auf der Trauminsel verbringen kann sollte man sich bereits im Vorfeld genau überlegen, welche Dinge einem für den Aufenthalt wichtig sind. Die Strecken und die Fahrzeiten sind lang. Es gibt immer etwas zu sehen (auch abseits der großen Hauptstraßen). Ein Mietwagen hilft daher sicher.

Generell kann man feststellen, dass die Insel nicht unbedingt günstig ist. Das merken Gäste gerade bei den Hotels in Top-Lage. Sehr wohl sind sie aber sehr häufig ihren „sportlichen“ Preis wert. Auch Speisen und Getränke sind nicht zwingend günstig. In den Hotels und Restaurants kostet ein kleines Bier nicht selten bis zu fünf und ein Aperol Spritz bis zehn Euro.

Die Lebenshaltungskosten und die Preise im Supermarkt sind mit den Preisen in Deutschland durchaus vergleichbar. Unser Tipp: Besucht einmal einen lokalen Markt. Diese finden sehr oft statt. Nahezu jeden Tag ist woanders etwas los. Hier findet ihr lokale Produkte in hoher Qualität zu sehr akzeptablen Preisen.

In der Hochsaison ab Ende Juni bis Ende August verbringen neben ausländischen Touristen auch zahlreiche Italiener (gerne auch Familien) den Urlaub auf Sardinien. Es wird dann sehr voll auf der Insel! Vor allen Dingen sind die Strände dann übervoll. Hier fängt der „frühe Vogel“ den Wurm. Also früh aufstehen und sich einen Parkplatz sichern. Wer zu spät morgens losfährt hat kaum eine Chance auf seinen Traumplatz am Sandstrand. Im Übrigen kosten an öffentlichen Stränden in Italien Sonnenschirme und Sonnenliegen nicht selten bis zu EUR 30 Gesamtpreis pro Tag. Wer das nicht zahlen möchte, sollte seine sieben Sachen entsprechend mitnehmen. In guten Hotels sind diese Serviceleistungen aber gerne kostenlos bzw. im Unterkunftspreis inbegriffen. Also Augen auf!

Alles in allem ist Sardinien wunderschön. Bei uns seid ihr gut aufgehoben, wenn es um die nächste Reisebuchung geht. Auf geht´s in den nächsten WURlaub!